Pressemitteilung | Kürzungen bei Bremerhavener Jugendverbänden mit fatalen Folgen

Es ist kein Geheimnis, dass sich der Bund, die Länder und die Kommunen der Schuldenbremse verpflichtet haben und seit Jahren an den falschen Stellen kürzen. Was seit Jahren diskutiert wird, ist mit dem neuen Haushalt für 2017 jetzt auch für einige Bremerhavener Jugendverbände Realität geworden. Nach aktuellem Stand wird es Kürzungen in Höhe von rund 20 % beim Personal der Falken, von Arbeit und Leben sowie dem Stadtjugendring mit fatalen Auswirkungen geben.

Die drei Einrichtungen haben jeweils eine Vollzeitstelle mit Jugendbildungsreferent*innen, die für einen großen Teil der außerschulischen Bildungsangebote in Bremerhaven zuständig sind. Diese Angebote umfassen die Themenbereiche gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Demokratie und Berufsorientierung. Hierzu gehören auch entsprechende Kooperationen u. a. mit bremerhavener Schulen. Darüber hinaus bieten die Träger Anlaufstellen für Jugendliche in Bremerhaven, die sich ehrenamtlich engagieren und häufig Freizeiten, Ausflüge und Zeltlager von Jugendlichen für Jugendliche anbieten. Damit diese Arbeit weiterhin gewährleistet werden kann, braucht es in Bremerhaven eine dauerhafte und sichere Ausfinanzierung von mindestens drei öffentlich finanzierten Jugendbildungsreferent*innen. Die geplanten Kürzungen würden dazu führen, dass die Stellen ab März jeweils von 39 Stunden auf bis zu 30 Stunden reduziert werden müssten. So ist weder die Arbeit zu schaffen noch zukünftig möglich qualifiziertes Personal zu halten bzw. anzuwerben.

“Die Betroffenen arbeiten schon jetzt am Limit ihrer Möglichkeiten und bräuchten im Gegenteil eher noch mehr Kolleg*innen, um den Ansprüchen der Jugendverbandsarbeit gerecht zu werden. Gerade in der heutigen Zeit und in Bremerhaven, wo es viele soziale Brennpunkte gibt, nehmen die Herausforderungen zu”, so der Vorsitzende der Falken, Lennart Ahlfeld. “Von uns wird erwartet, dass wir die Integration von Geflüchteten unterstützen und das demokratische Bewusstsein junger Menschen befördern. Dazu brauchen wir Personal”, führt er weiter aus. 

Sophie Witthohn, die andere Hälfte der Doppelspitze im Falken-Vorstand, ergänzt: “Gerade beobachten wir im Haus der Jugend, bei den Falken und im Stadtjugendring, einen Ansturm motivierter und engagierter Jugendlicher, die sich den Herausforderungen stellen wollen. Diese Jugendlichen können die Qualität und nachhaltige Arbeit nicht alleine auf ehrenamtlicher Basis und ohne professionelle Unterstützung leisten. Deshalb sind wir auf unsere Jugendbildungsreferent*innen angewiesen.”

Lennart Ahlfeld fügt hinzu, dass Kürzungen in der Jugendarbeit gerade in dieser Phase des Aufschwungs zu einem katastrophalen Einbruch führen würden. Er appelliert deshalb an die Entscheidungsträger von SPD und CDU, das fehlende Geld, noch irgendwie aufzutreiben. Das Geld sei existenziell für die Jugendverbände und die Kürzungen hätten dramatische Folgen für Jugendliche, Kinder und die vielen Kooperationspartner der Jugendverbände, wie Schulen und zahlreiche soziale Projekte.

Pressemitteilung des Kreisvorstands der SJ – Die Falken Bremerhaven vom 31.1.2017

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